„Aus Blindheit und Schuld zur Umkehr gerufen…“ – zum Holocaust-Gedenktag 2020
Jedes der Abermillionen Opfer des Nationalsozialismus hatte einen Namen und eine Geschichte. In Bechtolsheim hießen Sie z.B. Bertha Lieber, oder gehörten zu den Familien Goldschmitt oder Hirsch. Der 75. Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz ist so auch hier Grund, Anlass und Gelegenheit, innezuhalten – gewissermaßen „vorübergehend“ am Gedenkstein am „Valentin“ (Langgasse, Ecke Brückesgasse) oder am Stolperstein in der Langgasse. Lasst uns der Opfer gedenken und in Zukunft mutiger bekennen, treuer beten, fröhlicher glauben und vor allem brennender lieben!
Die Stuttgarter Schulderklärung der Evangelischen Kirche in Deutschland vom Oktober 1945
Mit großem Schmerz sagen wir: Durch uns ist unendliches Leid über viele Völker und Länder gebracht worden. Was wir unseren Gemeinden oft bezeugt haben, das sprechen wir jetzt im Namen der ganzen Kirche aus: Wohl haben wir lange Jahre hindurch im Namen Jesu Christi gegen den Geist gekämpft, der im nationalsozialistischen Gewaltregiment seinen furchtbaren Ausdruck gefunden hat; aber wir klagen uns an, daß wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.