Mit erbaulichen, erstaunlichen, besinnlichen Gedanken wollen die christlichen Kirchen in der Region die Grenzen der aktuellen Situation überwinden. Täglich veröffentlichen wir einen Beitrag in der Allgemeinen Zeitung und an vielen anderen Stellen.

Video-Andacht vom 29. März 2020: Pfarrer Stefan Koch (Wörrstadt)

Video-Andacht vom 22. März – Pfarrer Martin Schauß (Flonheim)

 

20. März: „Eines meiner liebsten Lieder“ Pfarrer Eric Kalbhenn

Eines meiner liebsten Lieder aus unserem Gesangbuch ist das Lied »Wer nur den lieben Gott lässt walten«. Es begleitet mich schon lange, nicht erst seit dem Film Vaya con dios mit Daniel Brühl. Dieser Film, ein Road Movie, erzählt von den drei Mönchen Arbo, Tassilo und Benno. Die drei gehören dem fiktiven Cantorianer-Orden an. Sie glauben, dass Gott sich in der Musik, vor allem aber im Gesang in besonderer Weise offenbart. Und wenn sie das Lied »Wer nur den lieben Gott lässt walten« so wunderbar singen, dann bekommt man eine Ahnung, dass da was dran sein könnte – und unsere Stimme ein göttliches Geschenk ist.

Wann haben Sie das letzte Mal mit Leidenschaft gesungen, allein oder mit anderen? So dass Ihnen das Herz aufgeht, dass Ihnen durch den Klang, der aus ihrem Körper strömt, Zuversicht und neuer Mut zuwächst? Probieren Sie es mal! Sie verbringen jetzt wahrscheinlich viel Zeit in Ihren eigenen vier Wänden. Wenn falsche Töne dabei sind, macht das nichts. Aber Sie werden merken: es tut gut. Unsere drei Mönche singen auch die siebte Strophe des Liedes und fordern zum Mitsingen auf: »Sing, bet und geh auf Gottes Wegen / verricht das Deine nur getreu / und trau des Himmels reichem Segen / so wird er bei dir werden neu. / Denn welcher seine Zuversicht / auf Gott setzt, den verlässt er nicht.«.

Jetzt haben Sie ein Lied, das Sie begleiten mag – und einen Filmtipp für die langen Abende zuhause mit dazu.

Pfr. Eric Kalbhenn
Die christlichen Kirchen in Alzey-Wöllstein und Umgebung

19. März: „Hast Du’s schon gehört?“ Pfarrer Thomas Lotz aus Alzey

Du kannst mit Menschen reden, die gar nicht im Raum sind!“ Noch vor 150 Jahren war das eine Sensation, obwohl der „Fernsprecher“ längst erfunden war. Doch im Haushalt war das Telefon (gr. „tele“ = fern, „phon“ = Laut, Stimme, Sprache) noch lange nicht üblich. Und selbst wer dann die erforderliche Nummer kannte, es ging nichts ohne das „Fräulein vom Amt“. In mühseligem Verfahren wurde gestöpselt und verkabelt, bis beide Gesprächspartner miteinander verbunden waren. Dabei galt: Je weiter, desto teurer. Heute ist das alles einfacher geworden. Wir brauchen nicht mehr bis zum Freizeichen kurbeln, und musste der Finger ziffernweise in der Wählscheibe kreisen, so huscht er heute über Display und Pfeiltasten. Statt Nummern stehen im Telefonbuch Namen, und dank Mobilfunk erreichen wir die meisten Menschen da, wo sie gerade sind.‘ Unsere Altvorderen hätten wohl davon geträumt, so einfach die Stimmer der Liebsten zu hören. Wie geht es den Kindern, den Enkeln, der Freundin im Nachbarhaus? Ein Telefonat genügt, und wir sind im Bilde. Wie Blumengrüße können wir uns gute Wünsche zusprechen, können uns gegenseitig beraten und füreinander da sein. Können den kabellosen Apparat neben uns legen, auf Lautsprecher schalten und gemeinsam die selben Zeitungsrätsel lösen. Oder singen. Oder uns Neuigkeiten austauschen, Tag für Tag, und gegenseitig fragen: „Hast du´s schon gehört?“

Die christlichen Kirchen in Alzey und Umgebung